Gespräch mit Amelie Fried: „Für mich verschmelzen gute Unterhaltung und Literatur

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EN BREF

  • Neuer Roman: „Der längste Sommer ihres Lebens“ thematisiert Klimaaktivismus und Autohandel.
  • Sichtweise der Autorin: Verständnis für die Motive der Klimajugend und deren Protestformen.
  • Gesellschaftliche Debatte: Aufruf zu konstruktivem Zuhören und Verständnis zwischen verschiedenen Lagern.
  • Schreiben als Prozess: Herausforderungen in der Literatur und die Bedeutung der Zusammenarbeit im Schriftstelleralltag.
  • Wert der Unterhaltung: Gute Unterhaltung wird als Literatur angesehen, unabhängig von Genres.
  • Persönliche Entwicklung: Fortbildung in Psycho- und Coaching bereichert die schriftstellerische Tätigkeit.
  • Medienkritik: Kritik an der Darstellung von Frauen im Fernsehen über 40.

Im Gespräch mit Amelie Fried äußert die Bestsellerautorin, dass für sie gute Unterhaltung und Literatur untrennbar miteinander verbunden sind. Sie betont, dass sie beim Schreiben spannende Geschichten erzählen möchte, die auch gesellschaftlich relevante Themen transportieren. Fried fordert mehr konstruktive Diskussionen in der Gesellschaft und das Verständnis für die Klimaaktivisten, die aus Wut und Verzweiflung handeln. Zudem plädiert sie dafür, dass Protestformen entwickelt werden, die Menschen zusammenbringen, anstatt sie gegeneinander aufzubringen.

Gespräch mit Amelie Fried: „Für mich verschmelzen gute Unterhaltung und Literatur“

Im Gespräch mit einer Bestsellerautorin, die die Literatur mit unterhaltsamen Geschichten verbindet, erfahren wir mehr über ihren neuen Roman und ihre Sichtweise auf wichtige gesellschaftliche Themen. Amelie Fried, bekannt für ihre litera­ri­sche Komplexität, versteht es, kritische Fragen auf eine ansprechende Weise zu inszenieren, was ihr eine große Leserschaft beschert. In diesem Interview teilt sie ihre Gedanken über den Klimaschutz, das Schreiben und ihre eigene Definition von Literatur.

Die Verbindung von Klimawandel und Familienkonflikten

In ihrem neuesten Roman „Der längste Sommer ihres Lebens“ beleuchtet Amelie Fried das Spannungsfeld zwischen Auto­handel und Klimaaktivismus. Diese Konstellation entstand aus ihrem persönlichen Interesse an den Motivationen der jungen Klimaaktivisten. Fried reflektiert über die Herausforderungen, mit denen Eltern konfrontiert werden, wenn ihre Kinder sich für eine Sache einsetzen, die sie leidenschaftlich unterstützt. „Wie würde es mir als Elternteil gehen, wenn eines unserer Kinder sich auf die Straße kleben würde?“ fragt sie provokant, um dann zu schildern, dass der Gedanke durchaus vorstellbar wäre.

Sich für das richtige einsetzen

Fried erklärt, dass ihr Mann und sie ihre Kinder zu verantwortungsbewussten Individuen erzogen haben, die für ihre Überzeugungen einstehen. Sie glaubt, dass es für junge Menschen mittlerweile mehr denn je wichtig ist, sich für das Klima zu engagieren. Diese Überzeugung hat sie dazu inspiriert, die Geschichten von Menschen zu erzählen, die zwischen den Erwartungen ihrer Familie und den gesellschaftlichen Herausforderungen, die das Klima mit sich bringt, gefangen sind.

Die Dramatik der Familienstrukturen

Als Autorin ist es ihr wichtig, die Herausforderungen innerhalb einer Familie darzustellen, die über Generationen ein Autohaus führt und deren Werte im Kontext des Klimawandels ins Wanken geraten. „Besonders schwierig für Eltern wäre es, wenn das alles in einer Familie passiert, die seit Generationen ein Autohaus besitzt“, erklärt sie.

Konstruktion gesellschaftlicher Debatten

Fried bemängelt, dass konstruktive Diskussionen in der Gesellschaft weitgehend fehlen, besonders in Bezug auf den Klimawandel. Ihrer Meinung nach gibt es an vielen Stellen „furchtbare Aggressivität“ zwischen den verschiedenen Lager. Ihr Buch ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein Appell, den Dialog und das Zuhören zu fördern. Der Ansatz, sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen, könnte entscheidend sein, um Missverständnisse abzubauen. „Man muss die Meinung des anderen ja nicht teilen, aber man kann zumindest versuchen, sich in dessen Perspektive zu versetzen“, sagt sie und fordert eine stärkere Offenheit von allen Seiten.

Die Notwendigkeit von Veränderung

Fried hebt hervor, dass Protestformen entwickelt werden müssen, die Menschen miteinander verbinden, anstatt sie gegeneinander aufzubringen. Dieser Ansatz könnte helfen, eine breitere Unterstützung für die Klimaschutzbewegung zu gewinnen. Sie sieht Parallelen zu früheren Bürgerbewegungen, die durch zivilen Ungehorsam in Gang gesetzt wurden, und zitiert bekannte Beispiele wie die Suffragetten und Rosa Parks.

Die Rolle der Mehrheiten

Die Autorin argumentiert, dass es wichtig ist, die Bevölkerung zu überzeugen – nicht durch ideologische Kritik, sondern indem man auf ihre Bedürfnisse eingeht. „Wir wollen in Sicherheit und Frieden leben, wir wollen nicht materiell bedroht sein und wir wollen eine Zukunft haben“, merkt sie an. Das gemeinsame Ziel sollte im Mittelpunkt stehen, um breite Unterstützung zu erlangen.

Die Herausforderung der Überzeugung

In der Diskussion hebt Fried hervor, dass die Zustimmung von nur 3,5 Prozent der Bevölkerung bereits ausreichen kann, um eine Massenbewegung zu starten. Es liegt an den Aktivisten, einen Weg zu finden, die Menschen zu engagieren und für ihre Belange zu gewinnen. „Es sollte keine Feindseligkeit zwischen den verschiedenen Meinungen bestehen“, sagt sie und verweist auf die Notwendigkeit einer sachlichen Diskussionskultur.

Ein Einblick in den Schreibprozess

Der Prozess des Schreibens selbst ist eine weitere Facette, die die Autorin anspricht. Fragt man sie, ob sie sich als „Literatin“ betrachtet, so antwortet sie, dass sie wenig Wert auf die Unterscheidung zwischen Unterhaltung und Literatur lege. „Für mich ist gute Unterhaltung auch Literatur“, erklärt sie. Ihre Geschichten sollen nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen.

Die Entstehung der Geschichten

Fried führt weiter aus, dass sie stets bemüht ist, die Menschen mit ihrer Schrift zu fesseln. „Es sind immer die anderen, die mich in eine Schublade stecken wollen“, sagt sie und fordert mehr Offenheit gegenüber verschiedenen Formen von Literatur. Durch ihre Workshops für angehende Schriftsteller vermittelt sie die einfache Wahrheit, dass Klarsicht und Klarheit wichtige Aspekte eines guten Textes sind.

Die Work-Life-Balance eines Schriftsteller-Paares

Im Alltag eines Schriftsteller-Ehepaars ist es nicht ungewöhnlich, dass sich beide Partner in unterschiedlichen Zimmern mit ihren Projekten beschäftigen. „Manchmal schreiben wir uns eine Mail von Zimmer zu Zimmer: Bis du schon so weit, sollen wir Pause machen?“, erzählt sie belustigt. Diese Form des kreativen Austauschs halte ihre Beziehung lebendig und nachhaltig.

Die Rückkehr zu Psychologie und Coaching

In ihrer Karriere hat Fried sich auch mit Psychologie, Mediation und systemischem Coaching beschäftigt. Diese Bereiche haben ihr geholfen, ein tiefgehendes Verständnis für Menschen zu entwickeln, was sich sowohl in ihren Romanen als auch in ihren Workshops widerspiegelt. „Ich verspüre nur mehr selten den Zirkusgaul in mir“, sagt sie schmunzelnd über ihre gelassene Einstellung zur Welt des Fernsehens.

Der Einfluss des Fernsehens auf die Autorin

Fried hat sich weitgehend aus dem Fernsehen zurückgezogen, da Frauen in der deutschen Fernsehlandschaft über 40 immer weniger sichtbar sind. Ihre Meinung dazu ist klar: Das junge Aussehen dominiert, insbesondere in Machtpositionen. „Ich sehe übrigens auch gerne junge Gesichter, aber ein bisschen Lebenserfahrung kann auch im Fernsehen nicht schaden“, bemerkt sie.

Der Umgang mit dem Altern

Fried hat irgendwann keine Lust mehr auf das Fernsehen verspürt, nachdem sie 35 Jahre lang erfolgreich gewesen war. Alte Gesichter und Ideen zu präsentieren, müsse spannend bleiben. „Entweder kommt ihr mit einer wirklich guten Idee oder ich mache etwas anderes“, sagt sie über ihre Entscheidung, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Fazit und Zusammenfassung

Amelie Fried präsentiert eine facettenreiche Perspektive sowohl auf literarische als auch auf gesellschaftliche Themen. Ihr neuer Roman spiegelt nicht nur die persönlichen Herausforderungen wider, sondern bietet auch eine kritische Sicht auf die gegenwärtige Debattenkultur. Die Autorin fordert mehr Offenheit und Dialog und drängt darauf, dass sich die Gesellschaft den gegenwärtigen Herausforderungen stellt, ohne dabei die Menschlichkeit aus den Augen zu verlieren.

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Gespräch mit Amelie Fried: „Für mich verschmelzen gute Unterhaltung und Literatur“

Eingang: In einem fesselnden Interview spricht die Bestsellerautorin über ihren neuen Roman und das wichtige Thema des Klimaaktivismus. Ihre Gedanken und Ansichten bieten tiefere Einblicke in die Herausforderungen unserer Gesellschaft und die zwischenmenschlichen Beziehungen, die darunter leiden.

Über die Motivation: Fried beschreibt ihre Faszination für die Klimaaktivistinnen und -aktivisten und deren Handlungen, die sie über längere Zeit beobachtet hat. Sie fragt sich, wie es wäre, wenn eines ihrer eigenen Kinder in eine solche Protestaktion verwickelt wäre. Diese Überlegung inspirierte sie zu ihrem neuen Werk.

Familie und gesellschaftliche Debatten: Die Autorin betont, dass ihr Charakter aus einer Familie stammt, die ein traditionsreiches Autohaus führt. Die Idee, dass diese Familie als Spiegelbild der Gesellschaft dient, verdeutlicht, wie gesellschaftliche Diskussionen in der Familie selbst stattfinden – oder eben nicht stattfinden.

Kritik an der Dialogkultur: Sie äußert ihre Besorgnis über die fehlende konstruktive Diskussion in der heutigen Gesellschaft. Laut Fried sollte ihr Buch ein Aufruf sein, einander zuzuhören und unterschiedliche Perspektiven zu verstehen. Ein respektvoller Dialog könnte viel zur Lösung gesellschaftlicher Spannungen beitragen.

Protestformen und zivilen Ungehorsam: Fried argumentiert, dass zivilen Ungehorsam eine wichtige Rolle in der Geschichte gespielt hat. Sie verweist auf bedeutende Bewegungen, die durch den Mut von Menschen entstanden sind, die bereit waren, gegen Normen zu verstoßen, um auf Missstände aufmerksam zu machen.

Gleichzeitig fordert sie: Es müssen Wege gefunden werden, wie Protestaktionen die Menschen zusammenbringen statt sie gegeneinander auszuspielen. Sie glaubt, dass eine gemeinschaftliche Basis, die auf den gemeinsamen Bedürfnissen des Lebens basiert, effektiver sein könnte.

Schreiben und Literatur: Fried erläutert, dass sie gute Unterhaltung als gleichwertig mit Literatur betrachtet. Sie sinniert über die Ironie der Unterscheidung zwischen Unterhaltungs- und ernster Literatur und fordert, sich auf den Inhalt und die Wirkung der Geschichten zu konzentrieren.

Gemeinsame Arbeit als Schriftsteller-Ehepaar: Das Paar arbeitet eng zusammen, was zu einem inspirierenden kreativen Austausch führt. Fried berichtet von der schlichten Realität des gemeinsamen Schreibens, die nicht weniger produktiv ist.

Rückzug aus dem Fernsehen: Schließlich thematisiert sie ihren Rückzug aus dem Fernsehen und die Dynamik im deutschen Rundfunk, insbesondere bezüglich der Sichtbarkeit von Frauen über 40. Fried sucht nach neuen Wegen und Perspektiven für ihr berufliches Leben.

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